Monitor
Relevante Meldungen zu Medienbildungsthemen: Hier finden Sie tagesaktuell die wichtigsten Nachrichten, Beiträge und Informationen aus dem deutschsprachigen Raum – die neuesten stehen oben!
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Neu im Medienbildungshub: Künstliche Intelligenz – erst kam die Kunst, dann ChatGPT …
„Male mir ein Bild von einer Kuh mit Hut im Stile von Gustav Klimt!“ Anfangs waren es mehr oder weniger kunstvoll aussehende Bilder, die eine künstliche Intelligenz gemäß einem eingegebenen Text erstellte. Dann ging es schnell weiter: Plötzlich waren wir bei wissenschaftlichen Texten und Programmier-Code angelangt, von einer KI nach kurzen, prägnanten Anweisungen geschrieben – und die Ergebnisse waren wie bei den Bildern nicht immer perfekt, manchmal gar mit groben Fehlern versehen, insgesamt aber durchaus eindrucksvoll. Der Medienbildungshub hat sich die Entwicklung angeschaut und sortiert sie in einer Presseschau aus Medienbildungsperspektive.
Anbieter*innen von Plattformen im Netz haben Verantwortung
(24.03.2023) In der neuesten Folge der Podcast-Reihe „Medien! Vielfalt! Thüringen“ der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) spricht Martin Drechsler, Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM), über die Verantwortung von Anbieter*innen von Plattformen im Netz, berichtet über den aktuell veröffentlichten Jugendmedienschutzindex der FSM und beurteilt die Möglichkeiten des technischen Jugendschutzes. Aus Sicht der FSM sei dieser gleichermaßen bedeutsam wie die Vermittlung von Medienkompetenz, in der Pflicht seien hierbei insbesondere Eltern und Erziehende.
Video-Plattform TikTok – Weltweite Debatten um Verbote der App
(24.03.2023) Die Debatten um die Video-App TikTok nehmen kein Ende. Mit allein einer Milliarde Downloads im Playstore und Millionen von Nutzer*innen in vielen Ländern weltweit ist die Plattform unbestritten zu einem bedeutenden Vehikel zum gegenseitigen Austausch geworden. Während derzeit in den USA über ein Verbot diskutiert wird – am Donnerstag (23. März 2023) musste sich Firmenchef Shou Zi Chew im US-Kongress den Fragen der Abgeordneten stellen – hat Bundesinnenministerin Faeser für Deutschland trotz Bedenken ein Verbot ausgeschlossen. Das Unternehmen TikTok, darauf weist das ZDF hin, betont, dass der übergeordnete chinesische Bytedance-Konzern zu 60 % im Besitz westlicher Investor*innen sei. Auf eine scheinheilige US-Argumentation hat Markus Beckedahl schon im Januar bei netzpolitik.org hingewiesen, „weil wir jedes gegen TikTok vorgebrachte Argument auch gegen Facebook und Co. verwenden können.“
mehr hierzu in einem Beitrag von ZDFheute
mehr hierzu in einem Beitrag von tagesschau.de
mehr zur Befragung von Firmenchef Shou Zi Chew im US-Kongress bei der Frankfurter Rundschau
zur Kolumne von Markus Beckedahl über TikTok bei netzpolitik.org
Veröffentlichung des BLM-Jugend- und Nutzerschutzberichts 2022
(24.03.2023) Im Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) wurde am Donnerstag (23. März 2023) der neue BLM-Jugend- und Nutzerschutzbericht 2022 vorgestellt. Ein wichtiges Thema dabei war ein sogenanntes „Crawler“-Tool, das seit dem ersten Quartal 2022 eingesetzt wird. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) durchsucht diese Anwendung automatisiert das Internet nach Inhalten und meldet verdächtige Fälle, die dann von Expert*innen bewertet werden. Auf diese Weise ist es gelungen, die Anzahl der Bearbeitungen deutlich zu steigern, fast 1400 Vorgänge wurden den BLM-Jugendschützer*innen im vergangenen Jahr vorgelegt.
zum Download des BLM-Jugend- und Nutzerschutzberichts 2022
weitere Informationen in einer Mitteilung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien
Österreich: Beliebte Netzwerke von 11- bis 17-Jährigen User*innen
(24.03.2023) Mit Unterstützung des österreichischen Bundeskanzleramtes hat die Initiative saferinternet.at für den Jugend-Internet-Monitor 2023 Heranwachsende im Alter von 11 bis 17 Jahren zu ihren Nutzungsgewohnheiten in sozialen Netzwerken befragt. Ähnlich wie in Deutschland liegen WhatsApp (96 %), YouTube (94 %) und Instagram (75 %) auf den vorderen Rängen, Snapchat (69%) und TikTok (68 %) sind nah beieinander und praktisch auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Der Messenger-Dienst Telegram ist nicht mehr unter den Top 14, das erste Mal vertreten ist hingegen die Instant-Foto-Plattform BeReal, die rasch wächst und inzwischen von 18 % der befragten Jugendlichen genutzt wird.
Tandem-Fellowship für digitale Hochschullehre an der Uni Konstanz
(24.03.2023) Während der Corona-Pandemie wurde die digitale Lehre flächendeckend an deutschen Hochschulen umgesetzt. Viele Studierende der Universität Konstanz bemängelten in einer Umfrage eine mangelnde soziale Eingebundenheit sowie ein sich dadurch ergebendes Defizit bei der Entwicklung von Selbstlernkompetenzen. Mit dem Projekt „Studentische Selbstwirksamkeit in Großvorlesungen durch digitale Lehr-/Lernprozesse unterstützen“ soll nun untersucht werden, inwiefern soziales Lernen innerhalb der digitalen Lehre gefördert werden kann. Prof. Dr. Ines Mergel und Dr. Susanne Brüggen erhalten dafür vom Land Baden-Württemberg und vom Stifterverband ein Tandem-Fellowship für den Förderungszeitraum bis November 2023.
weitere Informationen in einer Mitteilung der Universität Konstanz
Medienkompetenz und der kritische Umgang mit Informationen
(24.03.2023) Nur ein paar Worte eingeben und schon erschaffen Systeme auf der Basis von künstlicher Intelligenz (KI) durchaus ansehnliche Bilder und Kunstwerke. So zum Beispiel der KI-Bildgenerator Midjourney, der in seiner neuesten Version fotorealistische Bilder erzeugt, die von Originalen kaum noch zu unterscheiden sind. Was bei den Bildern längst Realität ist, wird mit perfekten Stimmenimitationen und Entwicklungen wie ChatGPT bald für weitere Gebiete relevant. Bei der Vermittlung von Medienkompetenz wird daher die Quellenkritik immer wichtiger, also die Beurteilung und Einschätzung von Inhalten. Für das Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) beleuchtet Tobias Albers-Heinemann alles Wesentliche zu diesem Thema.
Tipps und Materialien zum Thema Cybermobbing bei klicksafe.de
(24.03.2023) Mobbing über digitale Wege wie Smartphone und Co. endet nicht am Tor vor dem Schulhof und findet versteckt und oftmals viel diffiziler statt als in früheren, analogen Zeiten. Was können Eltern und Erziehende tun, wenn das eigene Kind betroffen ist oder gar Täter*in ist? Oftmals stecken dahinter weitere Probleme, die es zu lösen gilt. Eine Bestrafung wird der Sache keineswegs gerecht. Klicksafe hat wichtige Tipps zusammengestellt – weitere Materialien und Tipps für Eltern und Erziehende, pädagogische Fachkräfte und Jugendliche bietet ein umfangreiches zusätzliches Dossier zu diesem Thema.
zur Ratgeber-Seite Cybermobbing bei klicksafe.de
zu den Materialien zum Thema im Klicksafe-Bereich Cybermobbing
Fachtagung zu freien Medien in der digitalen Grundbildung
(24.03.2023) Nach einer Testphase ist die „Digitale Grundbildung“ in Österreich seit vergangenen Herbst ein zu benotendes Pflichtfach, ab dem Jahr 2023 folgen die Volksschulen mit dem Unterrichtsfach Medienbildung. Vor dem Hintergrund derzeitiger bildungsrelevanter Herausforderungen bietet das österreichische „COMMIT – Community Medien Institut“ vom 15. bis zum 17 Mai 2023 eine kostenfreie Fachtagung an. Die Veranstaltung richtet sich an Menschen, die Medienproduktion in der Praxis der Bildungsarbeit nutzen bzw. kennenlernen wollen, vor allem an Lehrer*innen aller Schultypen, Mitarbeiter*innen von PHs, Universitäten und Freien Medien und Betreuer*innen von Projekten und aus der Erwachsenbildung.
weitere Informationen beim COMMIT – Community Medien Institut
Plädoyer für einen differenzierteren Blick auf Kinder-Mediennutzung
(24.03.2023) Die Nutzung von digitalen Medien und Computerspielen ist genauso vielfältig wie wir Menschen selbst. Pauschalisierungen sind daher immer schwierig und letztlich kommt es auf den Kontext des jeweiligen „Konsums“ an. Es sind schließlich Mittel, die unterschiedlich zum Einsatz kommen können. Anhand der Erfahrungen mit ihrer 13-jährigen Tochter – bei der derzeit die Diagnose Autismus geklärt werden muss – berichtet Noëmi Pommes bei Jugend und Medien, dem schweizerischen Informationsportal für die Förderung von Medienkompetenz, von ihren persönlichen Erfahrungen und dem Umgang ihres Kindes mit dem Tablet und Spielen. Ein spannender Blick auf Medienbildung im Rahmen von Inklusion und Diversität.
Neuer Reset-Button für die Empfehlungs-Algorithmen bei TikTok
(24.03.2023) TikTok zieht Nutzer*innen weltweit mit seinen unterhaltsamen Inhalten in den Bann. Die dahinterliegenden Algorithmen spielen auf der For-You-Page gezielt Videos aus, die den vermeintlichen jeweiligen Interessen entsprechen. Das kann nervig werden, wenn nur noch immer gleicher Content und ungeliebte Creator*innen ausgespielt werden. Praktischerweise gibt es jetzt einen Reset-Button, mit dem die Vorlieben wieder zurückgesetzt werden können. Sebastian Meineck nimmt dies zum Anlass, um in seinem Kommentar Sogwirkungen und Suggestivkräfte in den Blick zu nehmen. Er sieht TikTok als „ein Genussmittel, und den guten Umgang damit müssen alle erst mal lernen.“
mehr zur Neustart-Option des Für-dich-Feeds bei TikTok Deutschland
zum Notbremsen-Kommentar von Sebastian Meineck bei netzpolitik.org
Fact-Checking – Wie die Deutsche Welle Inhalte im Netz überprüft
(23.03.2023) Wie aber kann der Wahrheitsgehalt von Nachrichten und Behauptungen im Internet und in sozialen Medien verifiziert werden? Damit beschäftigt sich das Faktenchecker*innen-Team der Deutschen Welle (DW). Autorin Rachel Baig gibt einen Einblick in die tägliche Arbeit dieser Redaktion: Welche Kriterien sind zu beachten und warum sind dabei Viralität, Reichweite und Relevanz wichtig? Welche Rolle spielen bei der Sortierung und beim Aufspüren von Inhalten sogenannte Open Source Intelligence Tools, kurz OSINT? Zum Einsatz dieser Werkzeuge hat die DW für alle User*innen eine spezielle Webseite zusammengestellt, außerdem können von Zuhörer*innen jederzeit Vorschläge für Faktenchecks beim Sender eingereicht werden.
zum Leitfaden für die Faktencheck-Arbeit bei der Deutschen Welle
Medienbildungshub: Wahrheit, Fehler, Fake? – Vergleich und Bewertung der Faktenchecks in Deutschland
News-WG des Bayerischen Rundfunks informiert bei Instagram
(23.03.2023) Viele junge User*innen sind informieren sich auf sozialen Plattformen auch über Nachrichten und politische Themen. Um diese Zielgruppe auf Instagram zu erreichen, hat der Bayerische Rundfunk (BR) das Profil @news_wg gestartet, das mittlerweile über 150.000 Follower*innen erreicht. Politik zum Mitreden, und zwar so, dass es Spaß macht – diese Idee setzen die Macher*innen des Kanals nun schon seit über vier Jahren um, seit 2021 ist das Angebot zusätzlich auf der auf der Plattform YouTube präsent. Warum ist Community-Management in sozialen Netzwerken so wichtig und wie kann ein junges Publikum erfolgreich angesprochen werden? News-WG-Host Helene Reiner hat auf den Chiemgauer Medienwochen 2023 über Learnings aus dem Projekt berichtet.
Medienstudien-Talk: Hass und Mobbing im Internet bei Kindern
(23.03.2023) Im Auftrag des Landes Oberösterreich erstellt die Education Group regelmäßig die Kinder-Medien-Studie, die die Mediennutzung der 3- bis 10-Jährigen untersucht und analysiert. Wie sieht der Medienalltag der Kinder aus? Von negativen Erfahrungen in sozialen Netzwerken berichten 14 % der befragten Kinder, bereits viele 6-bis 10-Jährigen werden mit Hass und Mobbing im Internet konfrontiert. In der Reihe Medienstudien-Talks des Portals schule.at werden die Ergebnisse der Kinder- und Jugendmedienstudie näher beleuchtet. In der neuesten Folge spricht Doris Ohlenschläger mit Barbara Buchegger, der pädagogischen Leiterin von saferinternet.at, über alarmierende Entwicklungen.
zum neuesten Medienstudien-Talk bei schule.at
weitere Informationen und Download der Kinder-Medien-Studie 2022
Neues KI-Tool von OpenAI produziert häufiger Fehlinformationen
(23.03.2023) Für das neue Tool GPT-4, das mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) Inhalte generiert, hatten die Anbieter*innen von OpenAI eine geringere Anfälligkeit für das Ausspielen von Falschinformationen versprochen. Nach Angaben des US-Unternehmens NewsGuard konnten Tests dies aber nicht bestätigen. Im Gegenteil, es zeigte sich eine höhere Fehlerquote. Während die Vorgängerversion GPT-3 das Verfassen von Verschwörungsmythen, zum Beispiel hinsichtlich der Sprengung des World Trade Centers in New York, noch ablehnte, schrieb GPT-4 überzeugende und glaubhaft wirkende Texte dazu. Nach Angaben bei heise.de hat sich das OpenAI gegenüber NewsGuard nicht dazu geäußert.
Girls’Day 2023 – Roboter programmieren und KI erforschen
(23.03.2023) Girls’Day 2023 – Roboter programmieren und KI erforschen
Mit den Aktionstagen Girls’Day und Boys’Day soll Mädchen und Jungen ein Raum zur beruflichen Orientierung gegeben werden – jenseits und frei von Rollenklischees wird der Gedanke einer freien Berufs- und Studienwahl sowie individuelle Erfahrung gefördert. Im Rahmen des Angebots besuchen Schüler*innen Betriebe oder Hochschulen, beispielsweise im IT- und Technikbereich, im Handwerk oder in den Naturwissenschaften. Das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) lädt am 27. April 2023 beim Girls’Day alle Schüler*innen der 5. bis zur 10. Jahrgangsstufe dazu ein, am Institutszentrum Schloss Birlinghoven gleich mehrere wissenschaftliche Disziplinen aus erster Hand kennenzulernen: In Workshops werden Roboter programmiert, künstliche Intelligenz (KI) und Virtual Reality oder die Möglichkeiten der Stromspeicherung erforscht.
weitere Informationen in einer Mitteilung des IAIS bei idw-online.de
Schulfach „Digitale Welt“ – Fortsetzung des Pilotprojekts in Hessen
(23.03.2023) Im vergangenen Jahr wurde in Wiesbaden das neue Schulfach „Digitale Welt“ vorgestellt, das als Pilotprojekt seit September 2022 in mehreren 5. Jahrgangsstufen an weiterführenden hessischen Schulen erprobt wird. In unbenoteten Schulstunden sollen Schüler*innen informatische Grundlagen wie das Programmieren oder die Funktionsweise von Algorithmen vermittelt werden, zudem greift das Fach wichtige Themen wie Datenschutz, Cyberkriminalität und verantwortungsbewusste Mediennutzung auf. Angesichts der Fortführung des Projekts fordert die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) die Ausarbeitung von Lehrplänen und eine flächendeckende Umsetzung, wie die Deutsche Presse Agentur (dpa) berichtet. Thilo Hartmann, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht das Fach als „eine Art digitale eierlegende Wollmilchsau“ zu umfangreich angelegt.
mehr hierzu in einem Beitrag bei faz.net
zu den ersten Erfahrungen aus dem Modellprojekt bei news4teachers.de
TikTok-User*innen reposten Bilder mutmaßlicher Täter*innen
(23.03.2023) Der Mord an der 12-jährigen Luise hat das Land erschüttert und weltweit für großes Aufsehen gesorgt. Insbesondere das Alter der Täter*innen gibt Anlass zur Diskussion. Die mutmaßlichen Profile der beiden Mädchen wurden mittlerweile bei TikTok und Instagram gelöscht. Dennoch werden vermeintliche Screenshots davon weiterhin veröffentlicht und zum Teil auch hasserfüllt kommentiert. Nach Angaben des NDR-Magazins Zapp präferiere der TikTok-Algorithmus die Ausspielungen. Gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland spricht Josephine Ballon vom Projekt Hate Aid von einer „emotionalen Dynamik“. Auch seitens der Polizei werden die Posts kritisiert: Dirk Peglow, der Bundesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) spricht von einer „modernen Form der Hexenjagd“, die strafrechtlich durch die Behörden überprüft werde.
mehr hierzu in einem Beitrag von hna.de
Critical Ignoring – Strategien zur Bewältigung der Informationsflut
(22.03.2023) Die Welt und das Netz sind voller Nachrichten, die uns regelrecht überfluten. Da ist es oft schwer, den Überblick zu behalten und wahre und falsche Inhalte zu unterscheiden. Für utopia.de beleuchtet Relana Waldner das Konzept des „Critical Ignorings“ – also die Kompetenz, Quellen und Informationen nach Qualität richtig einzuschätzen und ggf. zu ignorieren – mit seinen verschiedenen Ausprägungen: Von der Strategie des „Self-Nudgings“ (Selbstkontrolle) über die Methode des „Lateral Readings“ (Querlesen, d.h. mehrere Quellen lesen und Prüfen) bis hin zur „Do-Not-Feed-the-Trolls“-Taktik.
Medienkompetenz-Angebote für alle Interessierten zum Mitmachen
(22.03.2023) Von den Stuttgarter Tagen der Medienpädagogik über die Woche der Medienkompetenz in Rheinland-Pfalz bis zu den Tagen der Medienkompetenz, zum Beispiel in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt – in vielen Bundesländern gibt es auch in diesem Jahr wieder spannende Angebote für alle medienpädagogisch Aktiven und Interessierten. Ziel dabei ist jeweils, auf bestehende und innovative Angebote zur Medienbildung und Medienkompetenzförderung aufmerksam zu machen und alle Bürger*innen fit für den Umgang mit digitalen Medien zu machen. Klicksafe hat die kommenden Termine auf einer Seite zusammengestellt.
weitere Informationen und zu den Aktionen 2023 bei klicksafe.de
Hohe Meldungszahl illegaler und jugendgefährdende Online-Inhalte
(22.03.2023) Bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) gingen im vergangenen Jahr insgesamt 12.956 Beschwerden über rechtswidrige oder jugendgefährdende Inhalte im Netz ein. 8.757 Meldungen, also 68 % der Fälle, verstießen nach Prüfung eindeutig gegen deutsche Jugendmedienschutzgesetze. Nach pornografischen Inhalten (51 %) machten Darstellungen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger mit 37 % den zweitgrößten Anteil der begründeten Beschwerden aus. Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger, die auf deutschen Servern gespeichert sind, leitet die FSM an das Bundeskriminalamt (BKA) weiter und informiert im Notice-and-Takedown-Verfahren die Provider*innen.
weitere Informationen bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter
Wie wahr ist die Wahrheit? – Input-Vortrag über Verschwörungen
(22.03.2023) „Es gibt keinen gesunden Menschenverstand“, konstatierte Benjamin Grünbichler auf einem Input-Vortrag zum Thema „Verschwörungstheorien, Fake News und Faktenchecker – wie wahr ist die Wahrheit?“ im bayerischen Fürstenfeldbruck. Der Geschäftsführer des Vereins „Neon – Prävention und Suchthilfe“ unterscheidet zwischen Verschwörungstheorien und Verschwörungsmythen. Theorien seien überprüfbar, mythische Vorstellungen und Erzählungen jedoch nicht. Seine Zuhörer*innen berichten von einer Überforderung durch die zunehmende Informationsflut in unserer Zeit. Problematisch hierbei, so Grünbichler, sei das sogenannte „Microtargeting“, das die Inhalte im Netz vorfiltere und damit Informationsblasen begünstige.
eco Beschwerdestelle: Höchststand festgestellter Rechtsverstöße
(22.03.2023) Bei der Beschwerdestelle von eco, dem Verband der Internetwirtschaft, gingen im vergangenen Jahr insgesamt 18.110 Beschwerden wegen potenziell strafbarer oder jugendmedienschutzrechtlich relevanter Internetinhalte ein. Davon wurden 8.904 als berechtigt eingestuft. Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht. Insbesondere bei den Darstellungen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen ist eine Zunahme von 28 % zu verzeichnen. In Deutschland gehostete Webseiten mit derartigen Inhalten konnten vollständig und innerhalb von durchschnittlich 2,8 Tagen gelöscht werden, weltweit liegt die Gesamterfolgsquote zur Entfernung bei 98,5 %.
weitere Informationen und Download des Jahresberichts 2022 der eco-Beschwerdestelle
Hidden Movers Award 2023 für innovative Bildungsprojekte
(22.03.2023) Um junge Menschen in Deutschland zu stärken und ihre Bildungschancen zu verbessern, zeichnet die Deloitte-Stiftung mit dem Hidden Movers Award noch wenig bekannte, innovative Initiativen, Projekte und Ideen aus, welche die Herausforderungen in der Bildungslandschaft auf neuen Wegen angehen. Dabei werden Preisgelder und Förderungen in drei Kategorien vergeben: Innovation, Wachstum und Sprachförderung. Bewerbungen sind bis einschließlich 3. Mai 2023 online über die Website des Hidden Movers Award möglich. Die Eingänge werden von einer Expert*innen-Kommission geprüft, unter anderem mit dem Blick auf die Faktoren soziale Wirkung, Innovation, langfristige Perspektive und Übertragbarkeit.
zur Wettbewerbs-Seite des Hidden Movers Award 2023
mehr hierzu in einer Mitteilung des Stifterverbands bei idw-online.de
Medienpaket zu Fake News, Filterblasen und Verschwörungsmythen
(22.03.2023) Mit dem Web-Portal „Schule des Hörens und Sehens“ bietet die Medienanstalt Hessen allen Lehrkräften Unterstützung bei der Vermittlung von Medienkompetenz im Schulunterricht an. Im Rahmen des Angebots ist nun das Medienpaket „Ein Ereignis wird zur Nachricht – Fake News, Filterblasen und Verschwörungstheorien kompetent begegnen“ mit konkreten Vorschlägen und Materialien zur Integration und Umsetzung des Themas an allgemeinbildenden Schulen ab der Jahrgangsstufe 8 und in Berufsschulen online gegangen. Es umfasst verschiedene Themengebiete wie Gestaltungs- und Darstellungsformen von Nachrichten, Merkmale und Erkennungskriterien von Fake News, Digitaler Wandel des Journalismus, Informations- und Nachrichtenformate in den sozialen Medien.
zum Medienpaket unter nachrichten.schule-des-hoerens-und-sehens.de
weitere Informationen in einer Mitteilung der Medienanstalt Hessen
Aktuelle Studie: Welchen Nachrichten kann man noch trauen?
(22.03.2023) Zwei repräsentative Umfragen, die im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap durchgeführt wurden, kommen zu dem Ergebnis, dass 64 % der deutschen Bevölkerung besorgt über die Verbreitung von Falschinformationen über das Internet und die sozialen Medien sind. Dies zeigt sich in allen Bevölkerungsschichten und Altersklassen. Insgesamt ist das Vertrauen in die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks weiter gesunken, von 78 % auf 70 % innerhalb der vergangenen drei Jahre. Dabei erreicht die Gruppe der 46- bis 55-Jährigen im Vergleich zu einem jüngeren Publikum zwischen 16 und 25 Jahren den niedrigsten Wert.
zu den Ergebnissen und Download der Studie bei der Konrad-Adenauer-Stiftung
Soziale Netzwerke als Sprungbretter in die Selbständigkeit
(22.03.2023) Über die sozialen Netzwerke mit ihrem enormen Reichweitenpotenzial lässt sich ein Millionen-Publikum erreichen. Neben den großen Influencer*innen, die mittlerweile Berühmtheit erlangt haben, tummeln sich auf diesem Feld inzwischen aber auch sogenannte Micro-Influencer*innen, die über Promotions in ihren Stories und Posts, über Produktvorstellungen oder mit bezahlten Affiliate-Links durchaus Geld verdienen können. Auch für Unternehmer*innen mit eigenen Online-Shops werden Instagram oder Youtube immer wichtiger. Allerdings entsteht auf diese Weise auch eine Abhängigkeit von den Plattformen, zudem ist dort ein hohes Engagement erforderlich, um das gewünschte Publikum zu erreichen. Für die Neue Zürcher Zeitung berichtet Malin Hunziker über diese Geschäftsmodelle.
zum Beitrag über Marketing in den sozialen Netzwerken bei nzz.ch
Gen-Z setzt bei digitalen Geschäftsmodellen auf Social Media
(22.03.2023) Eine deutschlandweite Umfrage, die das Dienstleistungs-Unternehmen GoDaddy gemeinsam mit der Marktforschungsplattform Cint durchgeführt hat, zeigt, dass für junge Unternehmer*innen der Generation Z die sozialen Netzwerke die wichtigsten Orte und Faktoren für gelungene digitale Geschäftsmodelle sind: 76 % der Befragten gaben dies an. Dabei sind die Plattformen mit ihren Reichweiten oft auch ein Einstiegsportal in das jeweilige Business bzw. waren ein „Inkubator“ dafür (36 %). Für die Mehrheit ist beim Social-Media-Content die Priorisierung von Werten, Haltungen und Ästhetik wichtiger als der Output und wirtschaftlicher Erfolg.
Deutscher Ethikrat – Stellungnahme zum Einsatz von KI-Systemen
(21.03.2023) Unter dem Titel „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“ (KI) hat der Deutsche Ethikrat am Montag (20. März 2023) eine umfassende Stellungnahme veröffentlicht, die sich mit den Auswirkungen digitaler Technologien auf das menschliche Selbstverständnis und Miteinander auseinandersetzt. KI darf den Menschen nicht ersetzen, stellt Alena Buyx als Vorsitzende des Deutschen Ethikrates fest, der Einsatz müsse menschliche Entfaltung erweitern und dürfe diese nicht vermindern. Exemplarisch setzt sich die Stellungnahme mit vier Anwendungsbereichen auseinander: Medizin, schulische Bildung, öffentliche Kommunikation / Meinungsbildung sowie öffentliche Verwaltung. Für jeden dieser Bereiche wurden Empfehlungen formuliert.
Monitor Digitalisierung 360° – Präsenzlehre dominiert Hochschulen
(21.03.2023) Die durch die Folgen der Corona-Pandemie bedingte Online-Lehre ist auf den Campi der deutschen Hochschulen rückgängig, mittlerweile finden die meisten Veranstaltungen wieder in Präsenz statt. Das zeigt eine Befragung im Rahmen des Monitors Digitalisierung 360°, die im Auftrag des Hochschulforums Digitalisierung durchgeführt wurde. Etwa die Hälfte aller befragten Lehrkräfte bieten Seminare in diesem Sommersemester ausschließlich vor Ort an, beim Unterricht in Kleingruppen, wie etwa Tutorien oder Colloquia, ist der Anteil ähnlich hoch. Nur acht Prozent der Lehrenden geben auch Online-Seminare. Die technische Ausstattung wird als nur ausreichend bewertet, eine Schwachstelle bleibt an einigen Hochschulorten die WLAN-Abdeckung. Allerdings geht aus dem Monitor auch hervor, dass die Digitalisierung der Hochschulen mittlerweile „Chefsache“ geworden ist.
weitere Informationen und Ergebnisse unter hochschulforumdigitalisierung.de
GameCraft23 – Kick-off in Berlin bei der Hochschule Fresenius
(21.03.2023) Längst sind Computerspiele ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und als anerkanntes Kulturgut mitten in der Gesellschaft angekommen. Die Hochschule Fresenius in Berlin veranstaltet am 27. und 28. April 2023 erstmalig die zweitägige Veranstaltung GameCraft, um mit Workshops, Impulsvorträgen und Slots einen Blick auf die Entwicklungen und den Stand der Game-Forschung zu geben. Das Event ist zugleich der Kick-off für das neue Creative Cluster „Game Design und Mediendesign“. Der erste Tag richtet sich an alle Interessierten, der zweite Tag an ein wissenschaftliches Fachpublikum. Der Eintritt ist nach Anmeldung frei.
weitere Informationen in einer Mitteilung der Hochschule Fresenius
Studie zur Unterscheidbarkeit von KI-generierten Fake-Profilen
(20.03.2023) Für eine Studie haben Wissenschaftler*innen an der Universität Kopenhagen untersucht, inwiefern durch KI-Anwendungen erstellte Profile in sozialen Netzwerken noch von „echten“ Accounts zu unterscheiden sind. Den Teilnehmer*innen der Studie gelang es nur kaum, die gefälschte Konten zu erkennen – mehr noch, diese wurden zum Teil sogar glaubwürdiger eingeschätzt. Obwohl sich aus den Ergebnissen keine Allgemeingültigkeiten ableiten lassen, plädiert das Forscher*innen-Team für eine verbesserte automatische Erkennung generierter Bot-Posts.
Mensch vs. Maschine: Wo stehen wir bei generativen KI-Systemen?
(20.03.2023) Kaum ein Thema berührt die Medien produzierende Community in eigener Sache derzeit so sehr, wie die Generierung von Texten und Bildern durch auf künstlicher Intelligenz (KI) basierender Anwendungen. Schon haben erste Politiker*innen sich testweise Reden von den Maschinen schreiben lassen, die – zumindest – gut klingen. Aber bei journalistischen Texten dürfte dies, das konstatiert die Redaktion des Magazins politik&kommunikation in der Ausgabe 142 mit dem Oberthema „Künstliche Intelligenz“, wohl schwerer werden. Noch haben die Systeme manchmal „Halluzinationen“, was sich jedoch schnell ändern kann. Was geht derzeit schon, wozu sind maschinelle Hilfestellungen gut und welche Entwicklungen sind denkbar?
mehr hierzu in einem umfassenden Beitrag bei politik-kommunikation.de
Tätigkeitsbericht 2022 des Bundesbeauftragten für den Datenschutz
(20.03.2023) In der vergangenen Woche hat der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit seinen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2022 vorgelegt. Prof. Ulrich Kelber geht darin auch auf die umstrittene geplante EU-Verordnung zur Chatkontrolle ein, mit der zukünftig wirksamer gegen Kinderpornografie und Cyber-Grooming im Netz vorgegangen werden soll. Soziale Netzwerke und Anbieter*innen von Messenger- und Mail-Diensten wären damit verpflichtet, alle Inhalte nach Materialien des sexuellen Online-Kindesmissbrauchs automatisiert zu durchsuchen. Der Bundesbeauftragte formuliert in diesen Zusammenhang eine deutliche Empfehlung an die Bundesregierung: Auf eine erhebliche, grundrechtskonforme Überarbeitung des Entwurfs zu drängen oder den Verordnungsentwurf insgesamt abzulehnen.
Public-Value-Angebote – FAQ-Liste zur leichten Auffindbarkeit
(20.03.2023) Im September 2022 haben die Landesmedienanstalten gemeinsam eine Public-Value-Liste mit medialen Angeboten veröffentlicht, die zukünftig auf allen Smart TV-Geräten und Benutzeroberflächen leicht auffindbar sein müssen. Die Auswahl wurde dadurch bestimmt, ob die jeweiligen Angebote zur Meinungs- und Angebotsvielfalt beitragen. Separat dazu wurden Empfehlungen für die Listung der Reihenfolgen gegeben. Die leichte Auffindbarkeit für Video- und Telemedien-Angebote ist bis April 2023, für Audio-Angebote bis August 2023 umzusetzen. In einem FAQ-Ratgeber haben die Medienanstalten nun für Anbieter*innen wichtige Hinweise zur Umsetzung der Public-Value-Vorgaben zusammengestellt.
zu den FAQ-Hinweisen zur Umsetzung der Public-Value-Vorgaben
mehr hierzu in einer Mitteilung der Medienanstalten
weitere Informationen und Download der Public-Value-Liste unter die-medienanstalten.de
Hochschule Macromedia legalisiert KI-Tools für Abschlussarbeiten
(20.03.2023) Längst werden KI-gestützte Tools und Anwendungen von Wissenschaftler*innen zu Forschungszwecken genutzt. Wie aber kann die Verwendung dieser Systeme beim Einsatz für Prüfungsaufgaben und -leistungen geregelt werden? Während darüber noch vielerorts diskutiert wird, hat die Hochschule Macromedia nun neue Regelungen beschlossen: Ab sofort ist dort die Verwendung von KI-gestützten Tools bei der Erstellung von Projekt- oder Abschlussarbeiten grundsätzlich erlaubt. Bedingung ist, dass die genutzten Tools und Interaktionen fair und transparent in einem KI-Verzeichnis dokumentiert und in der Bewertung entsprechend berücksichtigt werden. Sollten Studierende eine KI nutzen ohne ein KI-Verzeichnis anzulegen, gilt dies als unerlaubte Quelle bzw. unerlaubte Hilfestellung.
weitere Informationen in einer Mitteilung der Hochschule Macromedia
wie Chat GPT die Hochschullehre verändert: Prof. Dr. Doris Weßels im Macromedia LectureCast
„If it bleeds, it leads“ – Erhöhte Klickzahlen durch emotionale Titel
(20.03.2023) Zusammen mit internationalen Teams haben Wissenschaftler*innen der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) auf Basis von Materialanalysen der Medienplattform Upworthy den Zusammenhang zwischen negativen Schlagzeilen im Netz und dem Konsum von Online-News untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass schon harmlose Buzzwords wie wrong, bad oder awful die Abrufzahlen deutlich steigern. Positiv besetzte Vokabeln wie love, pretty und beautiful animierten die Leser*innen weniger zum Weiterklicken. „If it bleeds, it leads“ (Schlagzeilen mit viel Blut sind gut für die Auflage) – eine alte Zeitungsmacher*innen-Regel spitzt dies zu. Die Untersuchung wurde zusammen mit den Erstautor*innen Prof. Dr. Nicolas Pröllochs von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und Claire E. Robertson von der New York University (NYU) bei Nature Human Behaviour veröffentlicht.
weitere Informationen in einer Mitteilung der Ludwig-Maximilians-Universität München
weitere Informationen in einer Mitteilung der Justus-Liebig-Universität Gießen
Social Media – Leitlinien für Gesundheitsinformationen gefordert
(17.03.2023) Der Konsum von Nachrichten und Informationen über soziale Netzwerke boomt, insbesondere bei dem jungen Publikum. Abgerufen werden auch Informationen über Krankheiten und zu Gesundheitsthemen. Forscher*innen haben nun den Gehalt der Informationen anhand von kurzen Videoclips zu Affenpocken auf der Plattform TikTok untersucht. Die Ergebnisse, die im BMJ Global Health-Journal veröffentlicht wurden, zeigen eine mangelnde Qualität der Angaben, die nicht den Kriterien des „Journal of the American Medical Association“ (Jama) entsprechen. Zwar lässt die Studie die Frage nach dem Umgang mit Gesundheitsinformationen auf Social Media-Plattformen virulent werden, anderseits räumen die Wissenschaftler*innen selbst mehrere „Limitationen ihrer Ergebnisse“ ein, wie die Deutsche Presse Agentur (dpa) berichtet.
Textmining durch KI-Bots – Verlage fordern Lizenzgebühren
(17.03.2023) Durch die spätestens mit ChatGPT eingeläutete neue Ära für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI) hat sich auch der Umgang mit Inhalten im Netz verändert. Für die Ausgabe KI-generierter Texte werden Unmengen von Trainingsdaten benötigt, deren Herkunft schließlich in der Regel ungenannt bleibt. Dies betrifft auch Veränderungen bei Suchmaschinen wie Google und Bing, die vorhandenen Content verwenden bzw. modifizieren. Für dieses sogenannte „Textmining“ fordern der Bundesverband der Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Medienverband der freien Presse (MVFP) eine Abgabe von Lizenzgebühren. Für das c’t Magazin beleuchtet Falk Steiner die derzeitige Rechtslage.
NDR-Redezeit: Expert*innen und Hörer*innen sprechen über TikTok
(17.03.2023) Mit fast schon rasanter Geschwindigkeit hat es die Video-Plattform TikTok geschafft, ein großer Player auf dem Markt zu werden und besonders sehr junge Zielgruppen zu erreichen. Dahinter stecken ausgeklügelte Algorithmen sowie die Etablierung und geschickte Nutzung der Möglichkeiten von kurzen Clips. Aufgrund der Verortung des dahinterstehenden Unternehmens Bytedance in China gibt es beim Datenschutz viele Sicherheitsbedenken, zudem auch hinsichtlich der Inhalte – zum Beispiel bei animierenden gefährlichen Mutproben oder als Vehikel zur Verbreitung von Falschnachrichten. Wie groß ist die Macht solcher globaler Medienkonzerne und was können Eltern und Erziehende zum Schutz ihrer Kinder tun? Darüber hat die NDR Info-Redezeit mit Expert*innen und Hörer*innen gesprochen.
Neuer Hype um KI-Chatbots – Microsofts neues Bing mit GPT-4
(17.03.2023) Der Microsoft-Konzern hat das Sprachmodell GPT-4 in seine Suchmaschine Bing implementiert und die neue Version steht jetzt allen Nerds und interessierten Nutzer*innen ohne Warteliste zur Verfügung. „Die Türen“, das berichtet winfuture.de, stehen „aktuell weit offen“. Auf einem „The Future of Work with AI“-Event haben die Microsoft-Corporate Vice Presidents (CEO) Satya Nadella und Jared Spataro am Donnerstag (16. März 2023) von den zukünftigen Entwicklungen im KI-Bereich berichtet, die auch Edge und Skype betreffen werden.
mehr über den Zugang zum neuen Bing bei winfuture.de
Audits zum gesellschaftlichen Einfluss algorithmischer Systeme
(17.03.2023) Die hinter sozialen Netzwerken liegenden und durch komplizierte und subtile Algorithmen gesteuerten personalisierten Empfehlungssysteme geraten zunehmend in den Blick der Gesetzgebung. Das Europaparlament will unter anderem mit einem Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) das Internet und insbesondere große Konzerne wie Google, Meta oder Bytedance stärker regulieren. Im DSA verankert ist auch eine Pflicht der Anbieter*innen zur Erläuterung der grundlegenden Funktionsweisen. Noch ist das nicht umgesetzt, daher gibt es seitens Forscher*innen und zivilgesellschaftlicher Organisationen wie Algorithmwatch die Forderung nach einer systematischen Überprüfung der Prozesse durch Audits.
Bonn Institute: Journalismus und Gemeinschaftssinn
(17.03.2023) Soeben hat das Bonn Institute den dritten Teil seiner Serie „Psychologie im Journalismus“ veröffentlicht. Im ersten ging es um Verzerrungen in der menschlichen Informationsverarbeitung und wie guter Journalismus damit umgehen kann. Teil 2 drehte sich um den Einfluss der Sprache auf den Menschen. Der gerade in Krisenzeiten von der Politik beschworene Gemeinschaftssinn einer Gesellschaft, der sowohl positive als auch negative Effekte haben kann, ist Thema im aktuellen Beitrag: „Wie kann Journalismus trennende Themen aufarbeiten und gleichzeitig ein besseres Miteinander in der Gesellschaft befördern?“
zum Beitrag von Margarida Alpuim und Katja Ehrenberg auf den Seiten des Bonn Institute
Dossier: Künstliche Intelligenz im Schulunterricht
(16.03.2023) Das Deutsche Schulportal hat ein Dossier zum Umgang mit KI im Unterricht veröffentlicht. Die Artikel drehen sich u.a. um die Fragen, ob KI verboten werden sollten, ob KI das Ende der bisherigen Lernens sein werde und welche Perspektiven KI für die Unterrichtsentwicklung bieten könne.
Österreich: Programmieren lernen ab der 5. Klasse?
(16.03.2023) Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat es in seiner „Rede zur Zukunft der Nation“ angekündigt: Ab der 5. Schulstufe solle künftig ein Lernschwerpunkt auf das Programmieren gelegt werden. Dies könne innerhalb des Schulfachs „Digitale Grundbildung“ oder als eigenes Schulfach erfolgen. Die Beratungen dazu werden in Arbeitsgruppen des Bildungsressorts stattfinden. Ziele: Dem Fachkräftemangel in IT-Berufen entgegenzuwirken und den Wirtschaftsstandort Österreichs zu stärken.
Saferinternet.at: Einstellungen bei WhatsApp
(16.03.2023) Wer darf bei WhatsApp mein Profilbild sehen, wer meinen Status? Möchte ich, dass andere Nutzer*innen erkennen können, wann ich das letzte Mal online war? Und wie schütze ich mein Konto vor dem Zugriff Fremder? Diese und mehr Fragen zu den aktuellen Einstellungen von WhatsApp beantwortet die österreichische Medienkompetenz-Initiative Saferinternet – für Jugendliche ebenso geeignet und wichtig wie für Eltern und Medienpädagogen.
Neue Studie zur Nomophobie
(16.03.2023) „No Mobile Phone Phobia“, kurz Nomophobie, bezeichnet die Angst von Menschen, von ihrem Smartphone getrennt zu sein. Neue Ergebnisse zu dieser Angststörung haben Forschende der Privaten Hochschule Göttingen (PFH) in einer Studie veröffentlicht. Ohne Smartphone unerreichbar und von sozialen Kontakten abgeschnitten zu sein und dadurch Zittern oder Herzrasen zu bekommen, komme in Deutschland häufiger vor als bisher angenommen. Dabei litten Frauen stärker und häufiger unter Nomophobie als Männer.
aim Biko 2023: „Kompetenzen heute und morgen“
(16.03.2023) Die Bildungskonferenz der Akademie für Innovative Bildung und Management (aim Biko) startet am 25. März 2023 in Heilbronn. Kostenfreie Anmeldungen sind noch bis zum 19. März möglich. Es geht auf der Konferenz u.a. um die Frage, wie sich die digitalen Kenntnisse der Lehrenden und Lernenden entwickeln und ob diese mit dem technologischen Fortschritt mithalten können. Thematisiert werden zudem die Modelle des Lehren und Lernens mit Blick auf die im OECD-Lernkompass 2030 beschriebenen Kompetenzen.
zur Meldung auf bildungsklick.de
zur Website der Bildungskonferenz mit Programm und Anmeldung
Zentrales Open Educational Resources-Portal wird weiterentwickelt
(15.03.2023) Mit dem zentralen Portal OERinfo stellt das „DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation“ vielfältige Informationen zum Bereich offene Bildungsmaterialien, den sogenannten Open Educational Resources (OER), zur Verfügung. Das DIPF trägt dazu bei, die derzeitigen Herausforderungen im Bildungsbereich und für das Erforschen von Bildung zu bewältigen. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird die Plattform OERinfo in den kommenden fünf Jahren weiterentwickelt. Das durch Wissenschaft und Bildungspraxis aufgebaute Wissen zu OER soll noch stärker vernetzt und die Zielgruppen mit Beratungs- und Transferangeboten unterstützt werden.
zum Informationsportal OERinfo unter open-educational-resources.de
GyanAI – Neues KI-Sprachmodell mit natürlichem Sprachverstehen
(15.03.2023) Nach ChatGPT nun ein nächster Launch, der als spektakulär bezeichnet wird. In London hat der Gyan-Konzern am Dienstag (14. März 2023) die Veröffentlichung und Markteinführung des weltweit ersten erklärbaren Sprachmodells bekannt gegeben, das mit einer „Engine“ des natürlichen Sprachverstehens verknüpft ist. Anders als auf Large Language Models (LLMs) basierende KI-Systeme, die auf große Mengen natürlicher Sprachinhalte trainiert werden, sei GyanAI – laut Angaben der Entwickler*innen – eine „Wissensmaschine“ und ohne sich auf Wortmuster verlassen zu müssen in der Lage, inhaltliche Diskurse tiefgreifend zu verstehen.
mehr hierzu auf der Webseite zum Sprachmodell unter gyanai.com [in englischer Sprache]
weitere Informationen in einer Mitteilung von GyanAI bei prnewswire.com
„en[AI]ble“ – KI-Weiterbildungen für mittelständische Unternehmen
(15.03.2023) Mit dem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) geförderten Projektverbund „en[AI]ble“ sollen kleinen und mittleren Unternehmen Kompetenzen im Bereich des Einsatzes und Verständnisses von künstlicher Intelligenz (KI) vermittelt werden. Eine angebotene zweitägige Weiterbildung „KI erkennen, bewerten und einführen – Kriterien und Aspekte der Arbeitsgestaltung“ verbindet praxisnahes technisches Grundwissen mit wichtigen arbeitsbezogenem und sozialen Gesichtspunkten: Was ist KI? Welche KI-Anwendungen sind für den jeweiligen Betrieb sinnvoll? Und was kommt eigentlich auf uns zu?
zur Projektwebseite bei arbeitswissenschaft.net
zum Download der ifaa-Praxisbroschüre „Künstliche Intelligenz“
Medien im Unterricht – Bildungskonferenz 2023 online im Netz
(14.03.2023) Am 22. und 23. März 2023 geht es auf der Bildungskonferenz des Digitalverbands Bitkom um das Thema „Im Maschinenraum der digitalen Bildungswelt – Welche Hebel transformieren unsere Lernkultur?“ Die Veranstaltung findet kostenfrei online im Netz statt. Mit dabei als Speaker*innen sind unter anderem Bettina Stark-Watzinger (Bundesministerin für Bildung und Forschung), Saskia Esken (Bundesvorsitzende der SPD) und Dr. Thomas de Maizière (Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Telekom Stiftung). Neben der Diskussion mit Entscheider*innen stehen Best Practices im Bereich digitaler Bildung im Fokus. Alle Interessierten sind zur Teilnahme herzlich eingeladen.
weitere Informationen und Anmeldung beim Digitalverband Bitkom
Digitalisierung der Schulen – Der Corona-Effekt ist wieder verpufft
(14.03.2023) Im Auftrag des Digitalverbands Bitkom wurden über 1.000 Personen ab 16 Jahren repräsentativ zum Stand der Digitalisierung an den deutschen Schulen befragt. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Unzufriedenheit, der Corona-Effekt sei verpufft, „viele Schulen drehen das Rad wieder zurück ins Jahr 2019“, stellt Bitkom-Präsident Achim Berg fest. Insgesamt bewerten mehr als zwei Drittel der Eltern und Erziehenden den Zustand der Digitalisierung an den Schulen nur als ausreichend (25 %), mangelhaft (25 %) oder sogar ungenügend (18 %). 20 % vergeben wenigstens ein befriedigend, nur eine Minderheit ein gut (9 %) oder auch sehr gut (2 %). Gut drei Viertel (78 %) fordern insgesamt, die Zuständigkeit für Schulen an den Bund zu übertragen.
weitere Informationen zur Befragung beim Digitalverband Bitkom
Sprechende Computer – Einblicke in einen langen Entwicklungsweg
(14.03.2023) Schon in den 1950er Jahren gelangen mit dem Computerkoloss IBM-701 erste Textübersetzungen. Die beteiligten Wissenschaftler*innen erhofften sich schnelle Fortschritte, aber anders als bei der Generierung von Bildern mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) war der Weg zu sprechenden Computersystemen mit vielerlei Problemen behaftet. Während KI-Generatoren wie Stable Diffusion und DALL-E schon länger realistische Fotos erstellen, zeigen sich – insbesondere mit der Veröffentlichung von ChatGPT – erst jetzt für die Computerlinguistik enorme Potenziale. Für spektrum.de berichtet Manon Bischoff von den Entwicklungen.
Vorsicht bei der Nutzung von spezialisierten KI-Text-Generatoren
(14.03.2023) Vor allem das Sprachmodell ChatGPT setzt derzeit für das Erstellen von Textinhalten mittels künstlicher Intelligenz (KI) neue Maßstäbe. Spezialisierte KI-Text-Generatoren konkurrieren daneben vor allem um die Gunst geschäftlicher Anwender*innen. Aus rechtlicher Sicht ist hierbei allerdings Skepsis geboten: Urheberrechtlichen Schutz sieht das deutsche Recht nur für „persönliche geistige Schöpfungen“ vor. Insbesondere ChatGPT erlaubt in den Nutzungsbedingungen auch die kommerzielle Verwendung der ausgegebenen Inhalte – dies gelte aber „natürlich nicht für die zugrunde liegenden Trainingsdaten“, worauf das journalistische Fachportal schreiben.net ausdrücklich hinweist.
8. Fachtagung „Jugendschutz und Nutzerkompetenz“ in der BLM
(13.03.2023) Auf der diesjährigen Fachtagung „Jugendschutz und Nutzerkompetenz“ der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) geht es unter dem Titel „Fit und gesund dank Social Media?“ um die Chancen und Risiken für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – aber auch Erwachsenen – bei der Nutzung digitaler Medien. Das Thema wird interdisziplinär behandelt und diskutiert, Expert*innen vermitteln den Teilnehmenden praxisnahe Tipps, Infostände und eine Ideenbörse bieten Gelegenheit zum Austausch. Die Teilnahme ist kostenfrei, für Lehrkräfte ist eine Anmeldung über das Fortbildungsportal FIBS möglich.
weitere Informationen und Anmeldung bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien
„diggies“ – Tester*innen für digitale Unterrichtseinheiten gesucht
(13.03.2023) Auf der größten deutschen Bildungsmesse didacta, die vom 7. bis zum 11. März 2023 in Stuttgart stattfand, hat die Funke Mediengruppe ein neues Bildungsprodukt für den digitalen Schulunterricht vorgestellt: „diggies“, das sind digitale Unterrichtseinheiten für die Klassen 5 bis 10, die unmittelbar und ohne große Vorarbeiten von allen Lehrkräften in verschiedenen Fächern verwendet werden können. Die Nutzung ist browserbasiert und funktioniert unabhängig von jeder Software nach dem Prinzip „Einfach einloggen und loslegen“. Die diggies sind noch nicht käuflich zu erwerben und befinden sich bis zum Ende des Jahres in einer kostenfreien und exklusiven Testphase für interessierte Lehrer*innen.
mehr zu digitalen Unterrichtseinheiten für Lehrkräfte unter diggies.de
weitere Informationen in einer Mitteilung der Funke Mediengruppe
Digitale Helden Webinar – Bob Blume über ChatGPT in der Schule
(13.03.2023) Keine Hausaufgaben mehr mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) und ChatGPT? Was für Schüler*innen traumhaft klingt, besorgt derzeit viele Lehrkräfte. Wie der KI-Chatbot funktioniert, was Pädagog*innen, Eltern und Erziehende darüber wissen sollten und wie das Tool im Unterricht eingesetzt werden kann, soll am 30. März 2023 in einem Webinar der Digitalen Helden gemeinsam mit dem Lehrer Bob Blume besprochen werden. Dabei soll es auch um die Herausforderungen und Gefahren gehen, die KI-Systeme für uns und die Gesellschaft mit sich bringen. Die Anmeldung ist kostenfrei, zudem können alle Interessierten sich für die Zusendung eines Links mit dem Live-Stream der Veranstaltung registrieren.
weitere Informationen und Anmeldung unter digitale-helden.de
Machtmaschine – ARD-Recherchen zu Facebook und Social Media
(13.03.2023) Die frühere Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen ist im Herbst 2021 durch ihre „Facebook-Files“ bekannt geworden. In diesen hatte sie die Strategien des Facebook-Konzerns (inzwischen umbenannt in „Meta“) heftig kritisiert. Die Whistleblowerin und weitere Mitarbeiter*innen großer Plattformen erheben schwere Vorwürfe: Social Media-Angebote gefährden mit ihren Strukturen demokratische Gesellschaften. ARD-Recherchen zur Fernseh-Dokumentation „Machtmaschine“ zeigen, wie raffiniert Fake Accounts und Falschinformationen in sozialen Medien verwendet werden können, um demokratische Systeme anzugreifen.
zur Dokumentation „Machtmaschine – wie Facebook und Co. Demokratien gefährden“ in der ARD-Mediathek
Shadow-Banning: Einschränkung der Meinungsfreiheit bei TikTok?
(13.03.2023) Wer viel in sozialen Netzwerken unterwegs ist, kennt es bereits. Die im Hintergrund arbeitenden Algorithmen suchen gezielt nach Schlagwörtern, um diese zu bewerten und gegebenenfalls zu filtern bzw. zu sperren. Bei Hassrede und Beleidigungen ist das durchaus sinnvoll, Expert*innen sprechen auch vom sogenannten „Shadow-Banning“. Eine Analyse der Tagesschau der Videoplattform TikTok zeigt jedoch eine Blockade von vielen Begriffen, darunter auch: Heterosexuelle, gay, LGBTQ, queer und schwul. Und das hat bereits Folgen: Mit Wortschöpfungen entwickeln Nutzer*innen-Gruppen mit dem „Algospeak“ eigene Geheimsprachen.
mehr hierzu in einem Beitrag des Südwestrundfunks
weitere Informationen zur Wortfilter-Recherche bei tagesschau.de
Verschwörungserzählungen – Toolkit für jugendliche Nutzer*innen
(10.03.2023) Die unabhängige und gemeinnützige Organisation Berghof Foundation hat im Rahmen des Modellprojekts #vrschwrng ein interaktives Toolkit entwickelt, mit dem sich Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20 Jahren aus unterschiedlichen Bildungskontexten kritisch mit Verschwörungstheorien, den zugrundeliegenden Narrativen sowie entsprechenden Einstellungsmustern auseinandersetzen können. Mit Lernmaterialen und fünf multimedialen Modulen sollen die Kompetenzen zum Bewerten solcher Inhalte und das kritische Reflexionsvermögen junger Nutzer*innen gestärkt werden. Im Rahmen des Projekts gibt es für Multiplikator*innen spezielle Fortbildungen und Schulungen zum Einsatz des Toolkits.
zum interaktiven Toolkit gegen Verschwörungstheorien unter vrschwrng.de
mehr hierzu in den Onlineressourcen des Deutschen Bildungsservers
„Bold Glamour“ – Klicksafe-Tipps zu Schönheitsfiltern in Apps
(10.03.2023) Mit sogenannten „Schönheitsfiltern“ bearbeitete Bilder und Videos in sozialen Medien stehen immer wieder in der Kritik. Bei diesen Idealisierungen werden Gefahren gesehen: insbesondere für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und hinsichtlich vermeintlicher Verzerrungen der eigenen Identitätswahrnehmung. Ein neuer Schönheitsfilter auf der beliebten Video-Plattform TikTok sorgt derzeit für Aufsehen: Das Besondere an dem Bold Glamour-Feature ist die täuschend echte Bearbeitung von Videos in Echtzeit mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI). Was sollten Eltern und Erziehende zu diesem Thema wissen? Die Initiative Klicksafe hat Tipps zum Umgang mit Beauty-Filtern zusammengestellt.
zu den Tipps für den Umgang mit Beauty-Filtern bei klicksafe.de
Ausschreibung für den Dieter Baacke Preis 2023
(10.03.2023) Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zeichnen jährlich mit dem Dieter Baacke Preis beispielhafte medienpädagogische Projekte aus. Die Ausschreibung richtet sich an Angebote, die von außerschulischen Träger*innen entwickelt wurden oder in Kooperation mit Schulen entstanden sind. In diesem Jahr steht der Sonderpreis unter dem Motto „KI und wir – gruselig & genial“. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli 2023.
weitere Informationen zum Preis und zur Bewerbung unter gmk-net.de
Steganographie – Geheime Nachrichten in KI-generierten Bildern
(10.03.2023) Eigentlich war das schon lange möglich: Fast problemlos lassen sich in Bilddateien versteckte Botschaften verbergen, die nicht auf den ersten Blick entdeckt werden können. Allerdings galt dieses Verfahren bislang als eher unsicher und je nach Menge der geheimen Inhalte wurden die Dateien aufgebläht. Im Rahmen der Methode der Steganographie und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ist es Wissenschaftler*innen der University of Oxford nun gelungen, die Informationsdichte zu senken und den zusätzlichen Content unsichtbar zu machen. Nutzbar wäre dies unter anderem für investigative Journalist*innen oder politische Dissident*innen.
Der Einfluss von ChatGPT und KI auf die Bildungslandschaft
(09.03.2023) Die Diskussion um den Einsatz von Anwendungen, die auf künstlicher Intelligenz (KI) und Algorithmen beruhen, ist durch den Release von ChatGPT beschleunigt worden. Viele hatten diese Entwicklungen – auch für den Bildungsbereich – als eine eher zukünftige Aufgabe gesehen. Nun ist es da, dieses „E-Bike für das Gehirn“, wie Open AI-Gründer Sam Altman das Tool bezeichnet. Welche konkreten Möglichkeiten und problematischen Fragestellungen ergeben sich hinsichtlich des Einsatzes in Lehr- und Lernprozessen? Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat mit den Expert*innen Doris Weßels und Sarah Genner und dem Lehrer Tim Kantereit darüber gesprochen.
zum Interview über ChatGPT bei der Bundeszentrale für politische Bildung
Mehr Datensicherheit in Europa? TikTok startet das Project „Clover“
(09.03.2023) Die weltweit erfolgreiche und beliebte Video-Plattform TikTok des chinesischen Unternehmens Bytedance wird immer wieder als ein Risiko für den Datenschutz angesehen, da Informationen über die Nutzer*innen auf nicht-europäischen Servern gespeichert werden. Verbote der Installation und Verwendung der App auf Diensthandys gibt es bereits in den USA und in Europa für die EU-Kommission. Mit dem Projekt „Clover“ will TikTok mit Servern in Irland und Norwegen für Transparenz sorgen. Fraglich ist jedoch – so der derstandard.at – ob eine exklusive Speicherung der Dateninhalte von User*innen an einem zentralen Ort überhaupt möglich ist.
Befragte in vielen Ländern wünschen mehr Diversität in den Medien
(09.03.2023) Viele Eltern und Kinder weltweit wünschen sich mehr Geschlechtergleichheit und Diversität in medialen Inhalten. Das zeigt – wie pressetext.com berichtet – eine Befragung in mehreren Ländern von Kids Industries (KI), deren Ergebnisse bei der „Kids Industries Global Family“-Konferenz vorgestellt wurden. Grund hierfür sei wohl auch die Zusammenstellung der jeweiligen Produktionsteams. Die Media Content Industries trügen die Verantwortung bei der Gestaltung nicht-stereotyper und inklusiver Charaktere, betont KI-Strategiedirektorin Jelena Stosic.
Weltfrauentag 2023 – Mehr Diversität in den Algorithmen als Appell
(09.03.2023) Zum internationalen Frauentag hat die Wiener Zeitung am Mittwoch (8. März 2023) noch einmal dezidiert auf die Benachteiligung von Frauen in der digitalen Welt aufmerksam gemacht. Eigentlich, so stellt Redakteur Gregor Kucera fest, waren mit den Entwicklungen doch ganz andere Erwartungen verbunden!? Stereotype zeigen sich in Computerspielen und bei vermittelten Geschlechtsbildern, nicht zuletzt bei den „Sprachassistenten mit weiblicher Stimme, die das Bild der Sekretärin weitererzählen“. Durch Voreinstellungen, die sich in der Programmierung der Algorithmen weitertragen, werden Diskriminierungen verstärkt und transportiert, sei es bei der Jobsuche oder verweigerten Krediten. Sein Appell geht an die Politik und er fordert verbindliche Regulierungen von „oben“.
zum Beitrag über die „Misogynie der digitalen Welten“ bei der wienerzeitung.at
In den Tiefen des Netzes – Faktencheck-Portale kurz vorgestellt
(09.03.2023) Manch einer würde dem Netz vorwerfen, es kreise mehrheitlich um sich selbst und seine Themen. Insbesondere in aktuellen Zeiten, die oftmals von Desinformationen und Verschwörungstheorien dominiert werden, scheint das Gemeinwohl in den Medien ins Schwanken zu geraten. Umso wichtiger also ist jeder einzelne Beitrag im Netz, der dagegenhält und den Fake News den Kampf ansagt. Eine aktuelle Zusammenstellung von bekannten Faktenchecks in Deutschland findet sich im Medienbildungshub, für den Grimme Online Award hat sich Katharina Trier die Angebote aus den Einreichungen einmal angeschaut. Zudem geht es um die Auswirkungen von digitalen Technologien auf unsere Lebenswelt, z.B. durch Cybermobbing und Verschwörungsmythen.
zum Beitrag über Faktencheck-Angebote im Blog des Grimme Online Award
Medienbildungshub: Wahrheit, Fehler, Fake? – Vergleich und Bewertung der Faktenchecks in Deutschland
Angebote zur Medienkompetenzvermittlung auf der didacta 2023
(09.03.2023) Noch bis zum 11. März 2023 findet auf dem Messegelände in Stuttgart die Bildungsmesse didacta statt. Auch die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) ist am Stand des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg mit vielen Angeboten zur Medienkompetenzvermittlung an alle Altersgruppen vertreten und im „gläsernen Klassenzimmer“ gibt es Fachvorträge und Angebote zur Medienbildung von Kindern und Jugendlichen. Auf ihrer Website bietet die LFK eine Übersicht ihrer auf der didacta 2023 angebotenen Fachvorträge.
zur Übersicht der Fachvorträge unter lfk.de
weitere Informationen in einer Mitteilung der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg
Der große KI-Hype: Wettrennen beim Einsatz künstlicher Intelligenz
(08.03.2023) Spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT rollt der KI-Zug und alle großen Konzerne versuchen, mit eigenen, auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Anwendungen und Implementierungen nachzuziehen. Das klappt aber mehr oder weniger gut, wie sich bei der Suchmaschine Bing von Microsoft zeigte, die in einem ersten Test falsche Ergebnisse ausgespielt hat. Und auch Googles Chatbot lag schon einmal richtig daneben. Besonders interessant ist derzeit die Entwicklung von KI-Filtern auf den Video-Plattformen, besonders imposante Ergebnisse erzielt damit TikTok mit seinen „bold glamour“-Features.
mehr hierzu in einem Beitrag von tagesschau.de
weitere Informationen zum KI-Wettlauf unter manager-magazin.de
didacta 2023 – Die Bildungsmesse in Stuttgart ist gestartet
(08.03.2023) Am Dienstag (7. März 2023) ist in Stuttgart die diesjährige didacta gestartet. Bis zum 11. März 2023 erwartet Lehrer*innen, Erzieher*innen und Ausbilder*innen auf der Bildungsmesse wieder ein volles Programm. Aussteller*innen aus allen wichtigen Bereichen der Bildungsbranche weisen auf ihre Lernmaterialien und Lösungsansätze hin, um in einen Dialog mit den Fachbesucher*innen zu treten. Schwerpunkte in diesem Jahr: Die Nachwirkungen der Pandemie mit den psychischen Folgen für die Schüler*innen und Demokratiebildung im Kontext von Fake News und Verschwörungsmythen als Gegenstand im Unterricht.
Jugendliche mehrheitlich gegen EU-Verordnung zur Chatkontrolle
(08.03.2023) Ein Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zur Bekämpfung und Prävention sexualisierter Gewalt gegen Kinder gerät zunehmend in die Kritik. Trotz der an sich guten Intention sind die Auswirkungen auf den Datenschutz bislang kaum absehbar. Problematisch bleibt die sogenannte „Chatkontrolle“, zu der Anbieter*innen von Plattformen, Netzwerken und Messenger-Diensten gezwungen werden könnten. Eine repräsentative Befragung von Jugendlichen aus europäischen Ländern, die vom europäischen Dachverband digitaler Bürgerrechtsorganisationen (EDRi) und der Piratenpartei im Europaparlament in Auftrag gegeben wurde, zeigt nun, dass die Nutzer*innen zwischen 13 und 18 Jahren eine solche Durchsuchung ihres Privatlebens mehrheitlich ablehnen.